E-Faltrad im Test: Brompton Electric H6L
Omo Lisboa versucht sich am brandneuen Klassiker mit extra Punch
Endlich ist‘s soweit – ich darf mein Testrad, das brandneue E-Brompton, abholen! Seit Tagen bin ich ganz gespannt, wie es so sein wird mit dem E-Faltrad rumzuflitzen (und schaue immer wieder auf die Wetterprognose). Erster Eindruck: schick schaut es aus, und fast merkt man ihm das E-Bike nicht an. Der 300 Wattstunden Lithium-Ionen-Akku ist unauffällig in der kleinen Fronttasche am Trägerblock montiert und lässt sich leicht abnehmen. Trotz – im Vergleich zu einem nicht elektrifizierten Brompton – um vier Kilogramm höherem Gewicht (v.a. wegen des Williams-Motors im Vorderrad und des Akkus), fährt es sich super. Die Pedelec-Unterstützung setzt nach kurzer Tretleistung ein: Im Tretlager gibt es einen Sensor, der Trittkraft und -frequenz misst. Im 250 Watt-Frontmotor misst ein Sensor die Fahrgeschwindigkeit, und der Controller analysiert dann alle diese Daten, um die benötigte Unterstützung exakt zu bestimmen.
Schon mit der ersten Unterstützungsstufe flitzt man an der Kreuzung allen davon. Bergauf weiß man die E-Unterstützung bald zu genießen: Gewohnte Strecken gehen viel müheloser, vor allem, wenn man es eilig hat und der ewige Gegenwind bläst. Ich werde ein bisschen zum Raser mit dem ungewohnt, aber leise surrenden E-Bike – aber auch ohne E-Unterstützung fährt es sich kaum anders als mein „normales“ Brompton. Wenn man sich beim Brompton- Falten auskennt, ist kaum was anders. Nur das zusätzliche Gewicht im Vorderrad überrascht bei den gewohnten Handgriffen. Mit Akkutasche über der Schulter verteilt sich das Gewicht beim Tragen etwas besser, auch ungefaltet auf der Schulter merkt man das Mehr- Gewicht kaum. Oder habe ich sonst in meiner Tasche vorne einfach viel mehr Sachen mit?
Ein Display am Lenker wie bei anderen E-Bikes gibt’s beim Brompton übrigens nicht – alle Knöpfe befinden sich direkt am Akku vor dem Lenker, was beim Bedienen während der Fahrt etwas gewöhnungsbedürftig ist. Drei Unterstützungsstufen gibt es, eine Anzeige über den Ladestand, Licht – auch mit Automatik!, Ein-/Aus- Schalter.
Was leider fehlt: Infos über die gerade gefahrene Geschwindigkeit. Um die mit 30 bis 80 Kilometern angegebene Reichweite zu testen, reichen meine Testfahrten leider nicht aus – es regnet einfach immer! So viel mit Regenponcho gefahren bin ich schon lang nicht mehr, aber es hat viel Spaß gemacht. Unbedingt zu empfehlen ist die extra Fronttasche, damit man mit dem E-Bike auch etwas transportieren kann.
Fazit: Die Elektro-Variante des beliebten Faltrades aus Großbritannien ist gut gelungen.